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Dortmund: Flugzeug rutscht von Startbahn

03.01.2010 18:50

 Deutschland

 

Dortmund (dpa) - Ein Urlauber-Jet mit Ziel Gran Canaria ist am Sonntag auf dem Dortmunder Flughafen von der eisglatten Startbahn gerutscht. Der Pilot der Boeing 737-800 der Fluggesellschaft Air Berlin hatte zuvor das Startmanöver wegen unterschiedlicher Geschwindigkeitsanzeigen im Cockpit abgebrochen.

 

Dortmund

Flugzeug rutschte am Dortmunder
Flughafen mit der Nase in den Schnee.
© dpa

 

Die Maschine kippte hinter dem Ende des Ausrollweges vornüber und blieb mit der Nase in einer Wiese stecken. Die 165 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder kamen mit dem Schrecken davon. Der Flughafen Dortmund wurde nach dem Unfall gesperrt.

 

Die Airline sieht die Schuld für den verunglückten Start nicht beim Piloten. "Unser Pilot hat korrekt gehandelt", sagte Sprecherin Diane Daedelow. Er habe den Start wegen zweier unterschiedlicher Geschwindigkeitsanzeigen abbrechen müssen. Anscheinend sei einer der Tempomesser der Boeing nicht in Ordnung gewesen. Air Berlin prüft, ob Versäumnisse des Flughafenbetreibers vorliegen. "Es ist die Frage, ob der Ausrollweg vollständig enteist wurde", sagte Daedelow. Die Fluggäste mussten das Flugzeug über Treppen verlassen. Sie seien psychologisch betreut worden. Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung sollen die Unfallursache klären. Nach Angaben des Flughafen-Sprechers könne es mehrere Wochen dauern, bis ein Ergebnis vorliegt.                                                          

 

Nachdem sich die Fluggäste der Unfallmaschine vom ersten Schreck erholt hatten, konnten sie ihre Reise vom Flughafen Paderborn- Lippstadt fortsetzen. Sie hatten den Jet über Treppen verlassen und waren zunächst psychologisch bereut worden. Die Maschine sollte über eine eigens errichtete Piste aus der Wiese gezogen werden. Der Flugbetrieb sollte am Sonntagabend wieder aufgenommen werden.

Auch auf den Flughäfen der Kanaren herrschte Durcheinander. Weil im Flugkontrollzentrum auf Gran Canaria für 20 Minuten der Strom ausgefallen war, wurden rund 40 Flüge verschoben oder gestrichen, berichtete das spanische Fernsehen. Die Passagiere mussten Verspätungen von bis zu zwei Stunden in Kauf nehmen.

Behinderungen bei Schnee und Eis gab es am Sonntag auch auf dem Leipziger, dem Frankfurter und dem Düsseldorfer Flughafen. "Die Bahnen sind frei, aber die Enteisung dauert", sagte ein Sprecher in Düsseldorf. Es kam zu mehrstündigen Verspätungen.

 

In Frankfurt machte dichtes Schneetreiben dem Flughafenpersonal zu schaffen. Am Morgen konnten 32 Maschinen nicht starten, berichtete Fraport-Sprecher Uwe Witzel. Zweimal seien für kurze Zeit keine Landungen möglichen gewesen. Die Flüge seien nach Stuttgart, München, Köln, Nürnberg und Leipzig umgeleitet worden. Auch am Nachmittag hatte sich der Flugbetrieb noch nicht normalisiert. Viele Passagiere wurden auf andere Flüge umgebucht oder innerhalb Deutschlands auf Züge verlegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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